Der World-Giving-Index wird seit 2005 von der Charity Aid Foundation ermittelt, dazu werden in 135 Ländern repräsentative Befragungen im Rahmen des Gallup World View Poll durchgeführt. In jedem Land werden 500 – 2.000 Menschen befragt, wobei es in den meisten Ländern 1.000 Befragte gibt. Die Fragen werden telefonisch gestellt, oder in Regionen wo eine telefonische Befragung nicht repräsentativ möglich ist durch ein persönliches Interview. Die CAS ist eine internationale Organisation mit Zentrale in London, die es sich zum Ziel gesetzt hat die Kultur des Gebens weltweit zu fördern.
Der World Giving Index beruht auf drei Fragen. „Haben Sie im letzten Monat…“
- … Geld an eine wohltätige Organisation gespendet?
- … ehrenamtlich für eine NPO gearbeitet?
- … einem Fremden geholfen, der Hilfe benötigte?
Der Index für jede Frage ist der Prozentsatz derer, die die Frage mit Ja beantwortet haben. Der World Giving Index selbst ist der Mittelwert dieser drei Prozentzahlen über den Wert eines so undifferenziert gebildeten Index kann man sicher streiten, aber beim World Giving Index geht es vor allem darum überhaupt einen Überblick über die weltweite Kultur des Gebens zu bekommen.

Karte des World Giving Index 2013 (mit freundlicher Genehmigung der Charities Aid Foundation basierend auf den Daten des Gallup World View poll)
Auf Platz eins des Index liegen die USA gefolgt von Kanada, Myanmar und Neuseeland, die alle drei auf denselben Indexwert kommen Deutschland findet sich mit einem Score von 43 % auf dem 22. Platz wieder. 43 % sind auch der exakt der Mittelwert der letzten fünf Jahre, der Anteil von Gebern in Deutschland ist also weit gehend konstant. Bei der „Hilfe für einen Fremden“ kommen die Deutschen auf 56 %, bei den Geldspenden sind es 47 % der Bevölkerung die nach eigenen Angaben gespendet haben und ehrenamtlich aktiv sind 27 % der Deutschen. Wirft man einen Blick auf die absoluten Zahlen an, so gab es 2013 43 Millionen wird Spender in Deutschland. Es gibt weltweit nur acht Nationen, die mehr Spender haben als Deutschland, neben unserer wirtschaftlichen Stärke ein Hinweis darauf warum so viele internationale NGOs versuchen hier Fuß zu fassen.
Nur fünf der Top-20 Nationen gehören zur G20, der Vereinigung der wirtschaftlich stärksten Länder, besonders überraschend ist auf den ersten Blick das Myanmar auf dem zweiten Platz liegt, Sri Lanka auf dem zehnten, Libyen auf dem 14., die Philippinen auf dem 16., Indonesien auf dem 17. und Nigeria auf den 20. Ein weiterer Beleg dafür, dass es beim Geben um mehr geht als Wohlstand. In vielen Köpfen ist das Bild verankert, dass der reiche Norden den armen Entwicklungsländern im Süden hilft. Das ist sicher nicht ganz falsch, trotzdem gibt es in vielen Entwicklungsländern eine starke Kultur des Gebens, während man etwas überspitzt fragen könnte ob einige Industrieländern nicht eher Entwicklungsländer sind, wenn es ums Geben geht.

Tabelle der führenden 20 Länder des World Giving Index 2013 (mit freundlicher Genehmigung der Charities Aid Foundation basierend auf den Daten des Gallup World View poll)
Anders als man vielleicht vermutet hätte findet sich kein skandinavisches Land in den Top zehn. Mit Norwegen ist auch nur eines in den Top 20, obwohl die Skandinavier traditionell stark sozial- und Gemeinschaft orientiert sind. Dies hängt aber nicht damit zusammen, dass unserer Bild der Skandinavier falsch wäre. Diese Länder haben sich nur entschieden das geben anders zu organisieren und weitgehend über Steuern abzudecken. Ganz anders ist die Situation in Ländern mit schwachen staatlichen Strukturen. Neun der zwölf bestplazierten Länder bei „Hilfe für einen Fremden“ gehören dazu. Diese unterschiedlichen Rahmenbedingungen müssen bei der Bewertung berücksichtigt werden und gehen bei der groben Zusammenfassung der drei Kategorien zum World Giving Index etwas unter.
Zusammenfassung für eilige Leser:
Der World Gewinn Index bildet das weltweite Geberverhalten ab. Er tut dies in einer sehr einfachen Weise, aber allein die überraschende Platzierung von Myanmar oder auch Sri Lanka und Libyen zeigt, dass es noch viel zu lernen gilt.
Dieser Beitrag wurde zuerst auf sozialmarketing.de veröffentlicht.
ursprünglichThe Free Dictionary: so, wie es zu Anfang war Der ursprüngliche Text des Schreibens lautete anders., Ursprünglich wollte ich auch teilnehmen, dann habe ich es mir anders überlegt. →